Als Ballett wird der von Musik begleitete klassische künstlerische Bühnentanz bezeichnet, der oft vom Zeitgenössischen Tanz, Modern Dance oder Tanztheater unterschieden wird.
Traditionellerweise versteht man unter einem klassischen Ballett ein Handlungsballett. Auf Grundlage eines Librettos werden eine Musikkomposition und eine Choreografie erschaffen. Hinzu kommen Bühnenbild, Requisiten und Kostüme.
Der Tanz selbst besteht aus Körperbewegungen im Raum, Gestik und Mimik.
Die Bewegungen und Posen im Ballett sind formalisiert, ihre Beherrschung erfordert jahrelanges tägliches Training.
Da die Geschichte des Balletts in Italien beginnt und dann auf Frankreich übergeht, sind noch heute die meisten Begriffe der Ballettsprache französischen oder seltener italienischen Ursprungs.
Ballettterminologie ist noch immer nicht einheitlich, jede der großen Schulen verwendet leicht abweichende Termini. Bei der täglichen Arbeit im Ballettsaal werden oft Abkürzungen verwendet.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte in Westeuropa und Nordamerika
eine Renaissance des Balletts ein, unter anderem ausgelöst durch die
Gründung der Ballets Russes durch den Impresario Sergei Djagilew 1909.
Die Truppe stammte aus Sankt Petersburg,
feierte ihre Erfolge in Paris und hatte großen Einfluss auf den
US-amerikanischen Tanz.
Das Ballett des 20. Jahrhunderts war vor allem
durch Künstler geprägt, die nach der Gründung der Sowjetunion ins
westliche Exil gingen.
Dazu gehören Michel Fokine, Vaslav Nijinsky und George Balanchine. Künstlerisch rezipiert wurde das Ballett von der Berliner Secession, allem voran Ernst Oppler.
Das klassische Ballett konnte sich in den osteuropäischen Staaten
in sehr traditionellen Formen halten.
Die Tänzerin und Pädagogin Agrippina Jakowlewna Waganowa
entwarf eine universelle Darstellung seiner Technik.
Durch die
Erneuerungsversuche im Westen geriet es dagegen in Bedrängnis.
Seit den
1930er-Jahren gab es daher Bestrebungen, die klassischen
Balletttraditionen zu erhalten, die unter dem Begriff des Neoklassizismus zusammengefasst werden.